Unser Zahnlexikon: Buchstabe R
radikulär
Die Zahnwurzel betreffend oder von der Zahnwurzel ausgehend.
Radiologie
Strahlenheilkunde; beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen der ionisierenden Strahlung und dem menschlichen Organismus. Als Unterzweig befasst sich die medizinische Radiologie mit der Diagnose und Therapie von Krankheiten (Röntgenologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin).
Radix-Anker
Schraubenförmige Verankerung einer Krone im Wurzelkanal. Kommt bei tief zerstörten und wurzelkanalbehandelten Zähnen zum Einsatz. Vergleiche Stiftaufbau.Randspalt
Darunter versteht man den Abstand zwischen Füllung und -> Kavität oder Kronenrand und Zahn. Schon der kleinste Randspalt ermöglicht eine Besiedelung mit Bakterien. Es kann zur so genannten Sekundärkaries kommen.Regeneration
Wiederbildung bzw. Ergänzung verloren gegangener Zellen, Körpergewebe oder Körperteile.
Registrat
Aufzeichnung; eine Platte (z.B. aus Wachs, Kunststoff oder einem weichen Metall) wird zwischen die Zahnreihen oder zahnlosen Kiefer eingebracht, um die Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer aufzuzeichnen oder festzulegen.Regulierung
Laienhafte Bezeichnung für eine kieferorthopädische Behandlung.Reihenextraktion
Serienextraktion bei Kindern, wenn im Seitenzahnbereich ein Zahnengstand zu erwarten ist: Steuerung des Zahndurchbruchs durch gezieltes Entfernen von Milchzähnen (Eckzahn und erster Molar) sowie des bleibenden ersten Prämolaren im Ober- und Unterkiefer.
Rekonstruktion
WiederherstellungReplantation
1. operative Wiedervereinigung von abgerissenen Körperteilen.2. Rück- oder Wiedereinpflanzung eines Zahnes in sein Knochenfach (Alveole), der z.B. bei einem Unfall herausgeschlagen wurde. Voraussetzung für die erfolgreiche Replantation sind ein vollständiger Zahn mit intakter Wurzelhaut und ein unversehrtes Knochenfach. Der Zahn wird nach der Replantation mit einer Schiene für einige Wochen ruhig gestellt. In der Regel muss der Zahn außerdem eine Wurzelkanalfüllung erhalten (außerhalb des Munds vor der Replantation oder nach der Einheilung im Knochenfach. Für ein erfolgreiches Einheilen sollte der Zahn schnellstmöglich (spätestens 2 Stunden nach dem Ereignis) replantiert werden und bis zum Wiedereinpflanzen in einer speziellen <<Dentosave-Box (Kochsalz und <LINK 794>Antibiotikum; in der Apotheke erhältlich) oder in gekühlter H-Milch aufbewahrt werden.
Resektionsprothese
Spezielle Prothesenart (Defektprothese; meist als Voll- oder Teilprothese) bei unfall- oder tumorbedingtem Verlust größerer Teile des Kieferknochens. Zur Wiederherstellung der Kaufähigkeit und Ästhetik, wenn eine Rekonstruktionsplastik (Wiederherstellungs-OP) nicht mehr möglich oder später geplant ist.Resilienz
Eindrückbarkeit, Nachgiebigkeit eines Gewebes bei Belastung, das sich bei Entlastung wieder zurückstellt. Die Eindrückbarkeit der Mundschleimhaut ist an den einzelnen Stellen sehr unterschiedlich und kann zwischen 0,2 und 1,5 mm liegen. Der Zahn hat eine Eindrückbarkeit die mindestens 10mal kleiner ist als die der Mundschleimhaut. Dieser Resilienzunterschied führt bei einer Teilprothese, die sowohl an den Zähnen als auch auf der Schleimhaut abgestützt ist, zu kippender Belastung an den tragenden Zähnen.Restauration
Die Wiederherstellung der Kaufunktion durch Füllungen, Kronen und Brücken.Retention (eines Zahnes)
Durchbruchsbehinderung eines Zahnes, wenn dieser mindestens 1,5 Jahre nach der „normalen“ Durchbruchszeit noch nicht durchgebrochen ist. Ursache ist meist eine abweichende Stellung des Zahnes; betroffen sind vor allem Weisheitszähne, aber auch Eckzähne und der unter zweite Prämolar. Therapie: operative Freilegung und kieferorthopädische Einordnung oder Entfernung (vor allem bei Weisheitszähnen) wegen der Gefahr der Zystenbildung oder Infektion.Retraktionsfäden
Getränkte Baumwollfäden zum vorübergehenden Zurückdrängen des Zahnfleisches vor der Abformung des präparierten Zahnstumpfes, um die unter dem Zahnfleisch gelegene Präparationsgrenze darstellen zu können. Auch bei Füllungstherapie, wenn Zahnfleisch das zu füllende Loch (Kavität) bedeckt. Werden weiter zur Blutstillung bei einer bestehenden Blutung aus der Zahnfleischtasche eingesetzt. Dafür werden die Fäden zuvor in einer speziellen Lösung getränkt (z.B. aluminiumsalzhaltige Lösung).Retrognathie
Ursprünglich gebraucht als relative Rücklage des Unterkiefers bei angeborener oder unfallbedingter Verkleinerung des Oberkieferkörpers. Der Begriff wird heute für beide Kiefer verwendet:Maxilläre Retrognathie ist der Rückverlagerung des Oberkiefers, Mandibuläre Retrognathie die Rückverlagerung des Unterkiefers.
retrograde Wurzelfüllung
Chirurgisch - endodontische Maßnahme bei einer Wurzelspitzenresektion. Dabei wird während der Wurzelspitzenresektion nicht nur die Wurzelspitze entfernt, sondern zusätzlich ein kleiner Teil der Wurzelkanalfüllung und des angrenzenden Dentins in diesem Bereich entfernt; das präparierte Loch am resizierten Wurzelende wird anschließend mit einem Füllungswerkstoff (z.B. Glasionomerzement) verschlossen. Ziel ist es einen dichten Abschluss der Wurzelkanalfüllung zu erhalten, um ein Wiederaufflammen der Wurzelspitzenentzündung zu vermeiden. Gleichzeitig werden dabei Seitenkanäle mit infektiösem Material an der Wurzelspitze des Zahnes beseitigt.Rezession
Gingivale Rezession: Freiliegende Zahnhälse, meist isoliert bei entzündungsfreiem Zahnfleisch an einzelnen Zähnen. Häufiger an der Wangenseite zu finden als an der Mundrauminnenseite.Parodontale Rezession: wenn neben dem Zahnfleischrückgang auch ein Zahnfachknochenabbau stattgefunden hat.
Rezidiv
Rückfall einer Krankheit nach subjektiver Abheilung (z.B. ein Tumor wächst wieder); in der Kieferorthopädie ist mit Rezidiv eine Zurückwanderung der Zähne und der Bisslage zur ursprünglichen, behandlungsbedürftigen Ausgangssituation hin gemeint.Rillen-Schulter-(Stift)- Geschiebe
Halteelement zur Verankerung von herausnehmbarem Zahnersatz an den Restzähnen. Dabei wird an der Rückseite (zur Mundhöhle gerichtete Seite) der Krone ein individuelles, halbkronenförmiges Präzisionsteil mit Führungsrillen gefräst. Auf dieses Teil kann ein passendes, gegossenes Sekundärteil aufgeschoben werden, an dem der herausnehmbare Zahnersatz verbunden ist.Roach-Geschiebe
Spezielles Verbindungselement zwischen festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz: Kugelgeschiebe, das aus einer Kugel besteht, die außen an einer Krone befestigt ist und über die eine Hülse geschoben wird, an der der Zahnersatz hängt.Röntgen
Veränderungen der Hartgewebe (Knochen, Zahnbein, Zahnschmelz), die dem direkten Blick des Zahnarztes nicht zugänglich sind, können durch das Röntgenbild.Röntgendiagnostik
Diagnostik mit Hilfe von Röntgenaufnahmen bzw. –durchleuchtung. Röntgenstrahlen erzeugen auf einem speziellen photographischen Papier / Film ein 'Schattenbild' mit unterschiedlichen Graustufen, abhängig von der unterschiedlichen Strahlendurchlässigkeit der Körpergewebe oder Fremdkörper und der Art und Dicke des Materials. Ist bei den darzustellenden Strukturen zu wenig Kontrast vorhanden, können diese mit Hilfe von Kontrastmittel deutlich gemacht werden. Röntgendiagnostik ist das wichtigste diagnostische Medium in der Zahnheilkunde.Röntgenpass
Dokument für die Aufzeichnung durchgeführter Röntgenuntersuchungen am Patienten. So gewinnen Arzt und Patient einen Überblick über bereits durchgeführte Röntgenaufnahmen, um unter anderem Doppeluntersuchungen zu vermeiden; ist über die Krankenkasse oder in der (Zahn-)Arztpraxis erhältlich.Digitale Röntgendiagnostik / Digitale Radiographie
Modernes Röntgenverfahren bei dem das Strahlenbild statt auf einem Film auf einen elektronischen Sensor aufgezeichnet wird. Die Röntgenröhre bleibt im Prinzip unverändert bestehen. Die Bilddaten werden digital auf elektronische Medien gespeichert und über einen Monitor dargestellt.Vorteile gegenüber dem konventionellen Röntgen sind: eine bis zu 70% reduzierte Strahlenbelastung, Verzicht auf Filme und chemische Entwicklungsverfahren, Bilddatenübertragung über Datennetz, Veränderungen der Bilder (z.B. durch Kontrastgabe) in den Bildverarbeitungsprogrammen; Nachteile sind unter anderem die geringere Auflösung bei Zahnfilmen.