Unser Zahnlexikon: Buchstabe S
Sandwichtechnik
Schichttechnik; Vorgehen beim Legen einer größeren Komposit-Füllung: Das Material wird nicht auf einmal in das zu füllende Loch (Kavität) gelegt, sondern in Schichten eingebracht und jedes Mal mit Licht zwischengehärtet (Polymerisation). Ziel ist es dabei, die materialbedingte Schrumpfung des Komposits so gering wie möglich zu halten.Scaling
Reinigung der Zahnoberfläche (Zahnkrone und -wurzel) von Belägen, Plaque, Zahnstein und Konkrementen als Teil einer Kürettage im Rahmen einer parodontalen Behandlung; meist mit speziell geformten und geschärften Handinstrumenten (Scaler).Schaltprothese
Teilprothese, herausnehmbarer Zahnersatz, bei welchem die fehlenden Zähne im Gegensatz zur Freiendprothese auf beiden Seiten der Lücke eine Verankerung haben. Die zu ersetzenden Zahnlücken sind also von natürlichen Zähnen umgeben.Scherenbiss
Scherenartiges Aneinandervorbeigleiten der Ober- und Unterkieferschneidezähne beim Abbeißen (normale Bisssituation).Scherkraft
Scherkraft bezeichnet eine Kraft, die parallel zu einer Seitenfläche eins Körpers wirkt. Als Scherung wird eine bestimmte Art der Verformung eines Körpers unter Einwirkung einer Kraft bezeichnet.ung wird eine bestimmte Art der Verformung eines Körpers unter Einwirkung dieser Kraft bezeichnet. Kann sich die Grundfläche nicht bewegen, so wird die Seitenfläche relativ zu dieser verschoben.Schichttechnik
Kunststoff- und Keramikverblendungen werden unter Verwendung unterschiedlich transparenter und verschieden eingefärbter Kunststoff- oder Keramikmassen Schicht für Schicht aufgebaut. Der Schichtaufbau des natürlichen Zahns kann nahezu perfekt imitiert (-> Verblendkrone) werden. Ebenso spricht man von Schichttechnik bei der Anfertigung von Kompositfüllungen, die der individuellen Zahnfarbe durch verschiedenfarbige Komposite angepaßt werden. Die Schichttechnik erhöht die Paßgenauigkeit der Füllungen.Schienung
1. Chirurgische Behandlung bei Kieferbrüchen zur Reposition und Fixierung von Kieferfragmenten. Als direkte Schienung z.B. mit angeschraubten Metallplatten (Osteosytheseplatten) oder indirekte Schienung mit Hilfe einer Schiene.2. Befestigung von gelockerten Zähnen, z.B. nach Frontzahntrauma: Ruhigstellung des gelockerten Zahnes für ca. 2-4 Wochen mit einer Schiene.
3. Mechanische Stabilisierung mehrerer Zähne gegeneinander, z.B. nach Parodontalbehandlung mit einer Schiene.
4. Endodontale Schienung: transdentale Fixation: gelockerte oder frakturierte Zähne werden über den Wurzelkanal und die Wurzelspitze hinaus im Knochen mit einem Stift fixiert (heute selten).
Schleifen
1. Spanabtragender Vorgang mit Hilfe von Schleifmitteln zur abschließenden Formung fast fertiger Werkstücke. Die Rauhigkeit wird entfernt, indem mit jedem weiteren Schleifvorgang die Korngröße des Schleifmittels (Grobkörnigkeit) reduziert wird.2. Abtragen von Zahnhartsubstanz durch rotierende Instrumente.
Schleimhaut, Mukosa
Meist Schleim absondernde innere Auskleidung von Hohlorganen, so auch der Mundhöhle. Sie besteht aus einem der jeweiligen Organfunktion angepassten Epithel. Die Feuchtigkeit ("Schleimigkeit", Muzin) wird entweder durch Absonderungen der eigenen Epithelzellen oder durch größere Drüsen erreicht.Schleimhauttransplantat
Verpflanzung von Schleimhaut. Beispiel: In der chirurgischen Parodontologie angewandtes Verfahren zur Bedeckung frei liegender Zahnwurzelabschnitte (Gingivarezessionen). Mit einem speziellen "Schleimhauthobel" wird aus der Gaumen- oder Wangenschleimhaut ein dünnes Stück (< 1mm) entsprechender Größe entnommen und damit der Defekt abgedeckt. Die Heilungsaussichten und die Dauerhaftigkeit dieses Verfahrens werden unterschiedlich beurteilt. Wird auch bei Mundvorhofplastik (z.B. bei Totalprothesenträgern) angewandt.Schmelz
Härteste Substanz des menschlichen Körpers; überdeckt das Dentin der Zahnkrone.Schmerz
Die Schmerzempfindung wird durch Schmerzreize (Kälte, Hitze, Stress…) ausgelöst, von Schmerzrezeptoren aufgenommen und über sensible Nervenfasern dem Gehirn zugeleitet. Allen Schmerzreizen gemeinsam ist eine Gewebeirritation, bei der körpereigene Stoffe (Histamin, Wasserstoffionen, Serotonin usw.) freigesetzt werden, die die Erregung der Schmerzrezeptoren - welche auch bei häufigen Reizungen nicht abstumpfen - herbeiführen. Man unterscheidet den gut lokalisierbaren Oberflächenschmerz (z.B. Zahnschmerzen), den ungenau lokalisierbaren, dumpfen Tiefenschmerz (nach Prellungen o. Quetschungen, Kopfschmerz usw.) und den zu Krämpfen neigenden Eingeweideschmerz (Herz, Darm, Gallenblase) sowie akute und chronische Schmerzzustände. Eine Sonderform stellt der Phantomschmerz dar. Starke schmerzhafte Vorgänge sind mit vegetativen Begleiterscheinungen verbunden, die sich in Blässe, Schweißausbrüchen, Erweiterung der Pupillen, Blutdruckschwankungen bis hin zum Kollaps äußern können.Das Schmerzerlebnis kann durch Lernprozesse beeinflusst werden.
Schmerzen lösen gewöhnlich Abwehr-, Agressions- und Fluchtreaktionen aus. Eine Schmerzausschaltung - Anästhesie - kann an den peripheren Schmerzrezeptoren durch Lokalanästhetika, durch eine Unterbrechung der Schmerzleitung, durch Dämpfung des Schmerzzentrums im Gehirn mittels Analgetika bzw. durch Beeinflussung des Schmerzbewusstsein (Ablenkung, Hypnose, Narkose) herbeigeführt werden.